Redaktionstagebuch #18: Bentley, Ford, BYD Atto 3 und BYD Dolphin Marktstart Österreich
In der heutigen Ausgabe des Redaktionstagebuchs:
- Wir verbringen ein Wochenende mit dem neuen Bentley Flying Spur
- Der Ford Mustang Mach 1 führt uns zur Essenz des Autofahrens zurück
- BYD im Doppelpack: Wir fahren den Atto 3 und beäugen den BYD Dolphin
Text: Patrick Aulehla | Fotos: Redaktion, BYD
Ford Mustang Mach 1
Vielleicht waren wir zu voreilig, als wir uns auf die Reaktionen zu unserem neuesten Testwagen einstellten. Statt wie vermutet erheblicher Vorbehalte strömen dem Ford Mustang Mach 1 nämlich größtenteils Sympathien entgegen, die sich beispielsweise so äußern, dass man von einer am Straßenrand stehenden Gruppe Jugendlicher mit den eindringlichen Worten "Gib ihm" angefeuert, und nicht etwa aus dem Auto gezogen und an die Straße geklebt wird.
Dabei verkörpert unser orange lackierter Mach 1 Testwagen so ziemlich alles, was es bräuchte, um ökologisch Ambitionierten die Nackenhaare zu kräuseln: Einen fetten 5,0 Liter V8 mit 460 PS, zum Beispiel. Ein Design, das sagt, fahr rüber. Und eine Auspuffanlage, die richtig schön klingt und noch schöner schreit. Sensible Charaktere werden vom Mustang Mach 1 also nicht angesprochen, auch durch seine Bedienung nicht. Die Kupplung ist brettelhart, die Gänge wollen hineingeknallt, nicht eingelegt werden, und wenn man den Achtzylinder von der Kette lässt, dann hat man alle Hände voll zu tun, die Brutalität auf eine Fahrspur zu kanalisieren. Kein behäbiges Ami-Hochdrehen - der V8 zieht ab 5.000 Touren nochmal so richtig an, im Begrenzer hängt man erst kurz vor 8.000 Touren. Ein Muscle Car mit echten Muskeln, wie es scheint.
Zum Ford Mustang Mach 1 gibt es einiges zu erzählen. Demnächst in unserem Testbericht.
Bentley Flying Spur S Hybrid
Ebenfalls kein Anwärter auf einen Political Correctness Award: Der Bentley Flying Spur S Hybrid. Nicht aber seiner Motorisierung wegen: Der 540 PS starke Plug-in-Hybridantrieb drückt längsdynamisch zwar ordentlich an, aber auch den Verbrauch hinunter auf Kleinwagen-Werte. Es sind eher die 5,3 Meter Länge, der enorme, omnipräsente Luxus und der folglich wenig bescheidene Testwagenpreis von über 320.000 Euro, die nicht-Euphorisierten den Schneid abkaufen. Man fällt nicht bloß auf, man ist berühmt - im Verkehr, beim Einparken, an der Tankstelle. Die Menschen erwarten Marko Arnautović oder René Benko hinterm Volant, keinen mittellosen Schreiberling in Freizeit-Panier. Aber klar: Es wäre gelogen, würde ich behaupten, wir hätten uns nicht völlig einlullen lassen von der Überschwänglichkeit, die einem dieses Fahrzeug offeriert. Feinstes Leder überall, Massagesitze, Sitzbelüftung, eine Lounge im Fond, ein Soundsystem wie eine Konzerthalle, die absolute Isolation der Außenwelt... Daran gewöhnt man sich derart schnell, dass sich der Umstieg auf normales Gefährt anfühlt als wäre man gerade auf einen Spielzeugtraktor gesprungen.
Mehr über den Bentley Flying Spur S Hybrid gibt's demnächst in unserem Testbericht.
BYD Atto 3 und BYD Dolphin Marktstart in Österreich
Die Marke BYD schafft es heute gleich doppelt in das Redaktionstagebuch. Einerseits, weil wir gerade den BYD Atto 3 testen - das 4,46 Meter lange Kompakt-SUV der chinesischen Automarke. Und der schlägt sich richtig gut: Abgesehen von amüsanten Übersetzungen, die man beim Klicken durch das Bordmenü findet, bleibt uns kaum ein Anlass für Kritik. Die Verarbeitung ist gut, beide gebotenen Varianten (Comfort und Design) sind ab Werk vollausgestattet, und auch Verbrauch und Reichweite sind mit 16 kWh/100 Kilometer bzw. 420 km laut WLTP durchaus respektabel. Insofern zählt der Atto 3 mit Listenpreisen ab 45.000 Euro brutto (42.600 Euro nach Abzug des Herstelleranteils der E-Auto-Förderung) zu den günstigeren Fahrzeugen seiner Klasse, und mit Lieferzeiten ab 10 Werktagen zu den am schnellsten verfügbaren Elektroautos überhaupt.
Der BYD Atto 3 findet regen Zuspruch und ist innerhalb von 10 Werktagen lieferbar.
Noch günstiger wird es im vierten Quartal. Da findet nämlich der Marktstart für den BYD Dolphin in Österreich statt, und der wird zu Preisen zwischen 25.980 Euro (E-Mobilitäts-Förderung bereits abgezogen) und 32.980 Euro starten. Der BYD Dolphin kommt bereits in der Basisversion Active mit Wärmepumpe und Vehicle-to-Load-Funktion und verfügt über eine 44,9 kWh Blade-Batterie, die eine WLTP-Reichweite von 340 Kilometern verspricht (Herstellerschätzung). Die höheren Ausstattungsvarianten Comfort und Design sind mit einer 60,4 kWh Blade-Batterie ausgerüstet - gut für eine Reichweite von (geschätzt) 427 Kilometern nach WLTP. Reservierbar ist der BYD Dolphin ab sofort bei allen österreichischen BYD-Händlern, ausgeliefert wird im vierten Quartal 2023 (Comfort und Design) bzw. im zweiten Quartal 2024 (Active).
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