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Red Bull X-Alps 2023: 1.223 Kilometer Berglauf und Paragliding-Wahnsinn


Das Red Bull X-Alps 2023 lässt Normalsterbliche an ihrer Fitness zweifeln. 32 Athletinnen und Athleten laufen einen Berg hinauf, um mit dem Paraglider wieder ins Tal zu fliegen. 15 Mal hintereinander, 12 Tage und 1.223 Kilometer am Stück. Vorhang auf für das härteste Adventure Race der Welt.



Text: Patrick Aulehla | Fotos: Red Bull Content Pool
 

Die genaue Entstehungsgeschichte des Red Bull X-Alps ist nicht überliefert. Wahrscheinlich ist das Extremsport-Event auf eine konspirative Sitzung im Red Bull-Hauptquartier Fuschl, und ein, zwei Kästen Bier zurückzuführen. Anders können wir uns folgende Eckdaten nicht erklären: 1.223 Kilometer Renndistanz rund um die Alpen, aufgeteilt auf 15 Etappen, die nur zu Fuß oder mit dem Paraglider zurückgelegt werden dürfen.



Red Bull X-Alps 2023 Team Österreich! Simon Oberrauner, Paul Guschelbauer, Elisabeth Egger, Thomas Friedrich. Im Hintergrund der stille Logistik-Star: Der neue VW Amarok.

Schöne Grüße vom Team Österreich! V.l.n.r.: Simon Oberrauner, Paul Guschelbauer, Elisabeth Egger, Thomas Friedrich. Im Hintergrund der stille Logistik-Star: Der neue VW Amarok.


Die vier Athletinnen und 28 Athleten laufen also einen Berg hinauf - den Kitzbüheler Hahnenkamm etwa bei der ersten Etappe -, packen am Gipfel ihren Gleitschirm aus, und flattern im Anschluss zu ihrem Tageszielpunkt hinunter. Nein, nicht kerzengerade, sondern quer durch den Luftraum zu verschiedenen Stationen. Kontrolliert wird das ganze per Geotagging, also mittels GPS-Transponder, den die Athlet:innen neben ihrer Ausrüstung im Gepäck tragen. Wer eine dieser Luftstationen verpasst, darf seinen Gleitschirm nach der Landung wieder einrollen und den Berg gleich nochmal hinauf laufen. Eine Gaude? Wer's glaubt. Mich könnten sie schon nach dem Hahnenkamm-Aufstieg ins Sauerstoffzelt legen.




Sieht so aus, als hätten Simon Oberrauner (Bild 1) und Thomas Friedrich (Bild 2) Spaß bei der Arbeit.

Weil uns Red Bull und Volkswagen Nutzfahrzeuge - der Hauptsponsor des X-Alps Events - die erste Etappe dieses Spektakels näherbringen, uns glücklicherweise aber nicht umbringen wollten, gab es für Journalisten ein abgeschwächtes Programm. Kaffee in der Friends of Red Bull Area, per Gondel die rund 800 Höhenmeter des Hahnenkamms hinauf, hinunter im neuen VW Amarok. Klar: Das Gewissen ist schlecht, wenn man aus der Seilbahn dem Almauftrieb zuschaut, oder aus dem Fenster des Amarok beim Paragliding. Aber eines beruhigt: Das X-Alps definiert sich als das härteste Adventure Race auf dieser Erde, und da läuft man nicht mal locker eine Etappe mit. Sogar unter den Startern ist die Ausfallsquote hoch: Statistisch schaffen es nur 20 Prozent des Feldes nach Zell am See ins Ziel.



Red Bull X Alps 2023 Start in Kitzbühel

Die ersten Meter der 1.223 Kilometer langen Strecke beim Start in Kitzbühel. Die Freude ist groß. Noch.


Rennverlauf

Wie lange die Starter brauchen, um die 1.223 Kilometer lange Alpenrunde von Kitzbühel über Italien, Frankreich, die Schweiz und Deutschland bis ins Ziel nach Zell am See zurückzulegen? Nicht sehr lange. Den größten Einfluss auf den Rennverlauf hat neben dem Navigationsgeschick die Thermik. Passt das Wetter, kann mehr geflogen und weniger gelaufen werden, und dadurch wird das Rennen schneller. Grundsätzlich haben die Athleten 12 Tage Zeit, die Strecke hinter sich zu bringen. Die stärksten bringen täglich etwa 4.000 Höhenmeter, 100 Kilometer zu Fuß und 150 Kilometer im Paraglider hinter sich.




Gleiten oder "wandern", haben sie gesagt. Wird ein Spaziergang, haben sie gesagt.


Manchmal geht es aber deutlich schneller: Der Sieger des Red Bull X-Alps 2023 ist nach unglaublichen sechs Tagen und sechs Stunden im Ziel eingeflogen, und er heißt Chrigel Maurer (SUI). Das Flugwetter war dem heurigen X-Alps anscheinend wohlgesonnen. Bester Österreicher wurde Simon Oberrauner. Nach sechs Tagen und 21 Stunden landete er auf dem hervorragenden sechsten Rang. Thomas Friedrich flog nach sieben Tagen auf den elften, Paul Guschelbauer nach sieben Tagen und einer Stunde auf den 13 Platz. Elisabeth Egger liegt derzeit an 20. Stelle und hat noch - soeben im Live-Tracker nachgesehen - rund 50 Kilometer ins Ziel. Wir wünschen an dieser Stelle alles Gute für das letzte Stück.


Logistik ist wichtig

Für ein Event dieser Größenordnung gilt natürlich: Planung ist das halbe Leben. Das ist grundsätzlich auch Red Bull X-Alps so, wie uns Ulrich Grill, Inhaber der Agentur Zooom, Mitgründer und Chef-Organisator des Red Bull X-Alps erzählte. Er brachte uns im neuen VW Amarok von der Streif zu seinem Race Office, wo sein Team den Rennverlauf verfolgt, das Live-Tracking organisiert und etliche Terabytes an Content produziert.



Red Bull X Alps 2023: VW Executive Vice President Sales and Marketing VW Nutzfahrzeuge Lars Krause mit X-Alps Organisator Ulrich Grill und Renndirektor Ferdinand Vogel

V.l.n.r.: VW Executive Vice President Sales and Marketing VW Nutzfahrzeuge Lars Krause mit X-Alps Organisator Ulrich Grill und Renndirektor Ferdinand Vogel.


Gleichzeitig muss man flexibel bleiben wie ein Gummiband, weil das X-Alps kaum vorhersehbar ist. Die heurige Ausgabe war trotz ihrer enormen Distanz - 423 Kilometer mehr als bei der Erstausgabe 2003 - das schnellste Rennen in der 20-jährigen Geschichte. Die Logistik hinter diesem Event ist demnach enorm, und dafür setzt man auf VW Nutzfahrzeuge als Partner. Nicht nur, um Equipment in etlichen Bussen von A nach B zu bringen. Auch der VW neue Amarok kann seine Qualitäten beweisen. Er bringt das Race-Team zu seinen vielen Stationen, die teilweise abgelegen irgendwo in den Alpen liegen. Was Ulrich vom neuen Amarok hält? "Fährt so komfortabel wie ein Pkw, und notfalls auch die Streif hinauf." Aus dem Mund des Chef-Organisators darf man das durchaus als Lob verstehen.



Red Bull X Alps 2023 Sieger Chrigel Maurer

Der stärkste unter den Starken: Chrigel Maurer aus der Schweiz ist nach 1.223 Kilometern, sechs Tagen und sechs Stunden der Sieger des Red Bull X-Alps 2023

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