Toyota C-HR Vollhybrid 140 PS Active Drive 2024 im Test: Futuristisch beim Design, solide bei der Technik
Extravagantes Design, praktisch im Alltag: Der Toyota C-HR ist seit 2016 ein beliebter Alltagsbegleiter – über 840.000 Stück wurden weltweit bereits verkauft. Auch die neue Generation fällt mit einem mutigen, modernen Auftritt auf, ist im Alltag aber ein sehr pragmatischer Begleiter.
Text: Patrick Aulehla | Fotos: Oliver Hirtenfelder
Die Marke Toyota wird von vielen mit Zuverlässigkeit, hoher Qualität und langjähriger Garantie assoziiert, womit man der Marke kein Unrecht tut. Doch die Japaner können noch etwas anderes gut: Design. Nicht immer, um zu gefallen – manchmal reicht es, aufzufallen. Wir denken dabei an den Prius erster Generation, dessen Hülle von schön ähnlich weit entfernt war wie Sievering von Simmering, der sich aber dennoch gut verkaufte, weil er etwas darstellte. Zum Beispiel: Seht her, ich fahre mit Elektro-Unterstützung, ich lasse den drei Meter hohen V8-Pickup in der Garage stehen – schöne Grüße aus dem grünen Hollywood!
Der neue Toyota C-HR fällt nicht in die Prius-Kategorie (der ist zwischenzeitlich übrigens auch viel hübscher geworden), sondern kreiert seine eigene. Der C-HR steht seit 2016 für progressives, modernes, außergewöhnliches Design, für hohe Praxistauglichkeit in Sachen Platz und Komfort, und für sparsames Fahren trotz erhöhter Sitzposition. Ein Hybridantrieb gehört bei Toyota nämlich längst zum guten Ton – der C-HR ist hier keine Ausnahme.
Design und Innenausstattung: Einzigartige Optik trifft ordentliche Alltagsqualitäten
Das aktuelle, neue Modell C-HR Modell aus dem Jahrgang 2024 kann alles, was der Vorgänger konnte, noch eine Spur besser: Das Außendesign wirkt erwachsener als beim Vorgänger-Modell – noch immer verspielt, aber mit etwas mehr Bodenhaftung. Die LED-Frontleuchten verleihen dem C-HR seine wiedererkennbare Lichtsignatur, am Heck kommt gar ein durchgängiges Leuchtband zum Einsatz. Der Gesamteindruck ist stimmig, auch wenn er nicht jeden Geschmack trifft.
Im Innenraum zeigt sich der C-HR ebenfalls modern: Das 12,3 Zoll große, hochauflösende Touch-Infotainmentsystem lässt sich gut ablesen und einigermaßen nachvollziehbar bedienen, wobei eines bei Toyota schon immer galt: Marken-Neulinge müssen sich etwas einarbeiten – einige Funktionen sind im Hauptbildschirm zu finden (Multimedia, Apps, Navigation etc.), andere werden über die Lenkradtasten und das Tachodisplay gesteuert (hauptsächlich Assistenzsysteme und Fahrinformationen).
Cool: Die Ambientebeleuchtung mit 64 Farben kann nicht nur Lichtsettings zaubern (Morgenröte, Abendsonne usw.), sondern unterstützt auch die Warnhinweise des Ausstiegsassistenten, der uns für herannahende Fußgänger oder Fahrradfahrer senisibilisiert. Nichts auszusetzen gibt es an der Ergonomie: Man sitzt gut, man hat vorne wie hinten ausreichend Platz, man fühlt sich ganz einfach gut aufgehoben.
Fahrverhalten und Motoren: Vollhybrid- oder Plug-In-Hybrid-Antriebe mit ausgewogenem Fahrwerk
Im Fahrbetrieb fällt uns nicht der Hybridantrieb als erstes auf, sondern das ausgewogene, satte Fahrwerk. Es federt kleine Bodenwellen angenehm weg, reagiert auf harte Schläge souverän, und bleibt trotzdem zur Seite stabil. Auch die Lenkung arbeitet präzise und sauber – hier kommen weder Nervosität noch Unruhe auf.
Antriebsseitig setzt der Toyota C-HR auf drei verschiedene Hybridmotoren: Auf den von uns getesteten 1,8 Liter großen und 140 PS starken Vollhybrid-Einstiegsmotor, auf einen 197 PS starken 2,0 Liter Vollhybrid (beide mit 4,1 kWh Batteriekapazität) und auf einen 223 PS starken Plug-In-Hybrid mit 66 Kilometer rein elektrischer Reichweite und 13,6 kWh Batteriekapazität. Das von uns getestete 1,8-Liter-Vollhybrid-Aggregat reicht für sämtliche Alltagsanforderungen locker aus, belohnt beim Pendeln mit geringem Spritverbrauch (etwa 5,0 bis 5,5 Liter im Realbetrieb) und hält sich akustisch im Regelfall zurück; weil es weite Strecken elektrisch fahren kann.
Bei hohen Lastanforderungen dringt der Verbrenner klarerweise in die Kabine durch, das aber nicht unangenehm laut. Ruft man die volle Leistung ab, sprintet der 140 PS starke Vollhybrid in 9,9 Sekunden von Null auf Einhundert km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 175 km/h erreicht. Der stärkere Vollhybrid mit 180 PS erreicht Landstraßentempo in 8,1 Sekunden und ist immerhin 180 km/h schnell. Wer sich Höchstleistungen wünscht, dem ist der Plug-In-Hybrid ans Herz zu legen: Er bietet mit 223 PS die meiste Kraft, schafft es in 7,4 Sekunden von Null auf Hundert km/h und läuft ebenfalls 180 km/h schnell.
Platz und Kofferraum: Für ein Klein-SUV viel Ladevolumen und Platz
Gemessen an seiner überschaubaren Größe (4,36 Meter Länge, 1,83 Meter Breite und 1,56 Meter Höhe) bietet der C-HR ausreichend Platz für Passagiere und Gepäck. Die Bein- und Kopffreiheit sind in beiden reihen gut. Das Ladeabteil überzeugt im Vollhybrid mit 447 bis 1.155 Liter Kofferraumvolumen. Etwas enger geht es im Plug-In-Hybrid zu: Wegen der größeren Antriebsbatterie reduziert sinkt das Ladevolumen auf 350 bis 1.076 Liter. Weniger flexibel ist der Toyota C-HR bei der Anhängelast: Gebremst wie ungebremst nimmt er 725 Kilogramm an den Haken.
Ausstattung und Preis: Elf (!) Ausstattungsversionen mit Preisen zwischen 30.990 und 49.290 Euro
Wir mussten zweimal nachzählen, aber es stimmt tatsächlich: Der neue Toyota C-HR ist in elf Ausstattungsversionen erhältlich, die nach Abzug der aktuellen Rabatte ein Preisspektrum von 30.990 Euro bis 49.290 Euro abdecken. Wir ersparen es Ihnen, Details zu allen Versionen auszuführen und beschränken uns auf das: Zwischen pragmatisch dezent (Active) und sportlich-vollausgestattet (GR Sport Premiere) gibt es zahlreiche Individualisierungsoptionen, die sämtliche Geschmacksnuancen treffen sollen.
Die von uns getestete Active Drive Ausstattung (die zweitniedrigste) bringt im Grunde alles mit, was man für den Alltag braucht: 12,3 Zoll Infotainmentsystem, kabelloses Android Auto und Apple CarPlay, USB-Ladeanschlüsse vorne und hinten, 2-Zonen-Klimaautomatik, ein beheizbares Lenkrad und beheizbare Sitze, eine Frontscheibenheizung, ein brauchbares Soundsystem und vieles mehr. In Verbindung mit dem 140 PS starken Vollhybrid-Motor werden nach Abzug der aktuellen Rabatte 35.390 Euro fällig. Ein durchaus fairer Preis, wie wir finden.
Fazit: Designer mit vielen pragmatischen Qualitäten
In unserem Test hat sich der 140 PS starke Toyota C-HR Vollhybrid in der Active Drive Ausstattung als sparsamer, ruhiger und zuverlässiger Begleiter erwiesen, der sich dank der aktuellen Nachlässe außerdem sehr preiswert gibt. Wer das Design toll findet (so wie wir), dem wird kaum Anlass zur Kritik geboten – abgesehen von der etwas umständlichen Bedienlogik und den eigenwillig benannten Assistenten, die mittels Lenkradtasten in der Tachoeinheit zuerst gefunden, dann identifiziert und in weiterer Folge ausgeschaltet werden wollen. Ein Generalschalter würde hier Abhilfe schaffen (siehe beispielsweise My Saftey Switch in den Renault-Modellen). Über jeden Zweifel erhaben: Die zehnjährige Toyota Relax-Garantie.
Was wir gut finden: Das coole Design, die effizienten Hybridmotoren, die viel elektrisch fahren, die Relax-Garantie von zehn Jahren.
Was wir nicht so gut finden: Die etwas verschachtelte Menüführung und die kryptische Benennung der Assistenten, die ein Studium der Fahrzeugunterlagen erfordert.
Man kauft ihn, weil: Man Qualität, Zuverlässigkeit und hohe Garantie schätzt, und trotzdem ein nicht alltägliches Fahrzeug fahren möchten.
Alternativen: Renault Symbioz, Kia Niro, Hyundai Kona, Nissan Juke
Toyota C-HR Vollhybrid 140 PS Active Drive (2024): Technische Daten, Österreich-Preis, Leistung, Gewicht, Verbrauch, Reichweite
Testwagenpreis: € 36.366,00 brutto (Basispreis: € 30.990,00)
Bestellbar: Ab sofort. (Konfigurator)
Systemleistung: 103 kW/140 PS
Leistung Verbrennungsmotor: 72 kW/98 PS
Leistung Elektromotor: 70 kW/95 PS
Drehmoment: 142 Nm Verbrenner + 185 Nm E-Motor
Batteriekapazität: 4,10 kWh
0-100 km/h: 9,9 sek.
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Verbrauch (WLTP): 4,7 Liter/100 km
CO2-Emission: 105 Gramm/km
NoVA: 2 %
Leergewicht: 1.505 kg
Höchstzulässiges Gesamtgewicht: 1.930 kg
Kofferraum: 447 - 1.155 Liter
Abmessungen Länge/Breite o.S./Höhe: 4.362/1.832/1.564 mm
Anhängelast gebremst/ungebremst: 725 kg/725 kg
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