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Toyota bZ4X AWD-i (2024): Wie gut fährt das erste selbst entwickelte Elektroauto von Toyota?


Toyota hat ein Faible für extravagantes Design, und mit dieser Linie fährt man nicht nur beim neuen C-HR sehr gut. Mit dem bZ4X hat Toyota auch ein Elektroauto mit avantgardistischem Äußeren im Programm, das außerdem mit ordentlicher Reichweite und langer Garantie beeindrucken will. Ob das gelingt?



Text: Patrick Aulehla | Fotos: Oliver Hirtenfelder

 

Der Toyota bZ4X weiß mit mehr als nur biederen Zahlen zu begeistern, aber auch diese sind eine Erwähnung wert: Zehn Jahre oder 1.000.000 Kilometer Garantie gibt Toyota auf die Batterie des bZ4X - zwei Jahre mehr als die meisten anderen Hersteller, von der Kilometerleistung gar nicht anzufangen. Auch die Neuwagengarantie lässt sich auf bis zu 10 Jahre ausdehnen, wenn man seine Wartungen bei einer Toyota-Vertragswerkstätte durchführen lässt. Damit ist eines klar: Toyota hat Vertrauen in sein erstes selbst entwickeltes Elektroauto.


Toyota bZ4X: Reichweite und Ladeleistung

Ebenfalls eine Ansage ist die maximale Reichweite, die Toyota zumindest für die 150 kW/204 PS starke Einstiegsvariante mit Frontantrieb angibt: 514 Kilometer sollen es gemäß WLTP-Zyklus sein, erreicht durch einen WLTP-Stromverbrauch von 14,4 kWh auf 100 Kilometer und eine brutto 71,4 kWh große Antriebsbatterie. In der Praxis wird man je nach Fahrstil und Streckentopographie eher bei 400 bis 450 Kilometer landen, sofern man nicht ausschließlich durch das Ortsgebiet schleicht. Die von uns getestete Allrad-Version mit 160 kW/218 PS kommt mit 18-Zöllern 469 WLTP-Kilometer weit, mit 20-Zöllern "nur" noch 419 Kilometer. Nachgeladen wird mit bis zu 150 kW, wodurch der bZ4X in unter 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden soll. Der Versuch an der Ladestation zeigt: Der bZ4X kann die angegebenen 150 kW tatsächlich lange halten und pendelt sich gegen Ende hin noch bei rund 90 kW ein. Bei einem Ausgangszustand von rund sieben Prozent Kapazität waren nach 35 Minuten 80 Prozent drin. Das passt.



Toyota bZ4X Electric Emblem

Name ist Programm: Der bZ4X ist das erste in Eigenregie entwickelte Elektroauto von Toyota.


Fahren: Komfortabel und ruhig (wenn man die Assistenten deaktiviert)

Im Fahrbetrieb fällt uns vor allem eines auf: Das Auto lässt sich komfortabel und ruhig bewegen, vor allem innerorts zeigt sich der bZ4X von der verbrauchsarmen Seite. Klar ist aber auch: die 218 PS der Allradversion schieben gewaltig an - schon nach 6,9 Sekunden fällt die Hunderter-Latte. Das ist kein Sportwagen-Wert, aber durchaus herzeigbar für ein rund zwei Tonnen schweres SUV. Weniger harmonisch wirkt die Regelschwelle der Assistenzsysteme: Ob Geschwindigkeitswarner, Spurhalteassistent oder Müdigkeitserkennung - die Fahrhilfen sind für unseren Geschmack etwas zu sorgsam programmiert und melden sich häufig mit Beschwerden zu Wort. Immerhin: Mit wenigen Lenkrad-Klicks lassen sie sich ins Aus klicken.


Innenraum und Kofferraumvolumen: Viel Platz im modernen Cockpit

Innen wirkt der bZ4X modern, aufgeräumt und hochwertig. Der 12,3-Zoll Multimedia-Bildschirm fällt mit gestochen scharfer Grafik auf, die Bedienung ist unter Lenkradtasten, Touch-Tasten unterhalb des zentralen Monitors (für Sitzheizung, Klima etc.) und dem Monitor selbst aufgeteilt. Das funktioniert gut und intuitiv. Am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist die Lenkradposition: Toyota montiert das Tachodisplay oberhalb des Lenkrads - um die Fahrdaten also gut im Blick zu haben, muss man das Volant weit nach unten rücken. Auch damit wächst man nach wenigen Kilometern zusammen - wir sitzen schließlich nicht in einem Rennwagen. Gut so, denn das lässt Raum für Gepäck: 452 Liter bekommt der bZ4X ins Heckabteil, was auch für platzintensivere Hobbys reicht.




Bild 1: Eine edle Kabine, in der man sich flott zurecht findet. Bild 2: Die Kommandozentrale mit vielen Touch-Knöpfen zum flotten Anwählen wichtiger Funktionen.


Toyota bZ4X Österreich-Preis: Bei 51.290 Euro geht's los

Die Frage nach dem Preis beantwortet Toyota selbstbewusst: Mindestens 51.290 Euro soll das Elektro-SUV kosten, womit man derzeit am oberen Ende des Mitbewerber-Feldes liegt. Der Allrad-Antrieb kostet 2.880 Euro extra, was auf uns verschmerzbar wirkt. Unser Testwagen, ausgerüstet mit Comfort-Paket (diverse Assistenten, 360-Grad Kamera, Lenkradheizung etc., 4.920 Euro), Executive-Paket (JBL-Premiumsound, Sitzbelüstung, Matrix-LED Schweinwerfer etc., 3.720 Euro) und Style-Paket (Dach in Kontrastfarbe, Panorama-Glasdach, 2.040 Euro) kommt auf 65.210 Euro und ist damit sicher kein Sonderangebot. Andererseits: Zehn Jahre sorgenfreies Autofahren dürfen ihren Preis haben.



Toyota bZ4X Heckansicht


 

Toyota bZ4X AWD-i (2024): Technische Daten, Österreich-Preis, Leistung, Gewicht, Verbrauch


Testwagenpreis: € 65.210 brutto (Basispreis Toyota bZ4X Basis: € 51.290)

Bestellbar: Ab sofort. (Konfigurator)

Maximale Leistung: 160 kW/218 PS

Drehmoment: 336 Nm

0-100 km/h: 6,9 sek.

Vmax: 160 km/h


Leergewicht: 2.065 kg

Kofferraum: 452 Liter

Länge/Breite o.S./Höhe: 4.690/1.860/1.600 mm

Batteriekapazität: 71,4 kWh brutto

Verbrauch (WLTP): 14,4 /100 km

Reichweite (WLTP): 411 km (AWD-i mit 20-Zoll Bereifung)

Ladung: 11 kW AC (0-100%: 7h00) | 150 kW DC (10-80%: unter 30 min)


 


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