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Range Rover Sport Hybrid P550e: Offroad-Intelligenz, übernehmen Sie!


Wer sich mit seinem Range Rover Sport Hybrid P550e tatsächlich einmal ins Gelände verirrt, meistert dieses nicht nur mit Bravour, sondern auch rein elektrisch. Oder man lässt überhaupt das Auto fahren.



Text: Patrick Aulehla | Fotos: Range Rover

 

Mark Higgins sagt „das geht“, also geht es wahrscheinlich. Ich zweifle trotzdem. Auch ohne Master in Physik ist mir klar, dass die 2,7 Tonnen Leergewicht des neuen Range Rover Sport eigentlich keinen Hügel hinauffahren wollen, und schon gar nicht elektrisch, REIN elektrisch, mit 218 Strom- statt 550 Systemleistungs-PS. Dass sich Mark als James Bond Stuntfahrer dem Limit lieber von oben als von unten nähert, soll mir recht sein. Aber ich, ein Normalo, kein Geländeakrobat? Niemals. Andererseits: Ein Rückzieher wäre jetzt auch sehr peinlich.


Liebling, ich habe ein Elektroauto verschluckt

Ich klammere mich an der Annahme fest, dass nicht nur ich, sondern auch Range Rover einen gewissen Ruf zu verlieren hätte, während mir Mark vor dem Abflug noch die technischen Daten durchgibt. Aus den Vollen hätten sie bei diesem Plug-In-Hybrid geschöpft: 550 PS Systemleistung, 800 Newtonmeter Drehmoment, 4,9 Sekunden von Null auf Hundert, und eine Batterie, die anderswo ein ganzes Elektroauto befeuert. 38,2 Kilowattstunden warten im Boden des Fahrzeugs, damit fährt man im WLTP-Messverfahren 121 Kilometer weit. Oder rund 90 Kilometer im echten Leben, wie die Marke selbst präzisiert. Und: Sogar der anspruchsvolle Offroad-Parcours in Barcelona soll sich kraftstofffrei ausgehen, trotz Steigungen von 32 Prozent und Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h.



Mark Higgins, James Bond Stuntfahrer und Range Rover Instruktor

Mark Higgins ist hauptberuflich James Bond Stuntfahrer. Für heute ist er unser Range Rover Guide.


Geht, geht, geht mich nix an

Warum Mark aber derart entspannt im Ledergestühl lehnt, während ich nicht vollends überzeugt auf den Hügel zurase, erschließt sich mir erst, als wir die ersten Meter der Steigung erklimmen. Ich bin im Grunde überflüssig. Der Fahrer muss im neuen Range Rover Sport nur Befehle erteilen, die Arbeit erledigt das Auto von selbst. „Range Rover: Fahr da rauf“. Der Range Rover fährt da rauf. Das Terrain Response 2 System – so nennen die Briten ihren Offroad-Assistenten – erkennt automatisch, auf welchem Untergrund man sich gerade befindet, das Fahrwerk wird entsprechend angepasst. Noch viel ärger ist der Adaptive Offroad-Assistent: Als erstes Modell der Marke kann der neue Sport fast selbstständig durch das Gelände fahren. Beschleunigen, bremsen, hinauf, hinunter... dazu braucht mich das Auto nicht. Nur das Lenken haben sie mir noch übrig gelassen - um nicht endgültig den Beweis anzutreten, dass der Blechhaufen es in Summe bereits besser kann.




Während der Range Rover Sport von selbst den Hügel hochklettert, hat man Zeit, sich mit seiner Höhenangst auseinandersetzen (links). Oder man fährt selbst (rechts). Eure Entscheidung.


Natürlich darf man von assistiertem Fahren halten, was man möchte, aber eines ist klar: Es ist beeindruckend, mit welcher Selbstverständlichkeit ein fast-drei-Tonnen-Gefährt durch einen Offroad-Parcours gleitet, selbstfahrend im Elektromodus. Ob man auch in freier Wildbahn die Zügel aus der Hand geben würde, sei einmal dahingestellt. Range Rover möchte mit dieser Vorstellung wohl in der Fußnote vermerken, dass man sich an der verschneiten Auffahrt zum Alpen-Chalet ganz sicherlich nicht verkühlen; dass man die Zusehenden sogar verblüffen wird, wenn man mitten am Hang an den Assistenten übergibt und mit den Füßen aus dem Fenster auf den Parkplatz kraxelt. Mehr wird wohl nicht nötig sein, die meiste Lebenszeit verbringen solche Fahrzeuge auf flachem Parkett. Zwischen Wohnsitz und irgendeinem zu engen Parkplatz pendelnd, und vielleicht einmal den Pferdeanhänger schleppend, wenn's der Tochter beliebt.


Trotzdem nichts für schwache Nerven

Richtig wilde Abenteuer würden wir dem Range Rover Sport jedenfalls nicht zumuten, dafür ist er schlicht und ergreifend zu schade. Seine elegante Silhouette passt besser in den Speckgürtel als zwischen zwei schroffe Felsen, das Fahrerlebnis ist auch auf Asphalt ein Genuss. Man gleitet durch die Landschaft wie in Watte gebettet - entspannt, entkoppelt, angenehm distanziert. Man könnte sogar schnell fahren, wenn man wollte, aber ich will das nicht. Gediegen dem Horizont entgegen, völlig lautlos im Elektromodus – so lässt ein Range Rover das Herz aufgehen. Vorausgesetzt, man verkraftet den Blick in die Preisliste. 143.284 Euro für den P550e - immerhin bereits in der Autobiography-Ausstattung.



Range Rover Sport Hybrid P550e

Egal, ob der Stein auf dem Boden oder auf den Wänden pickt: Der Range Rover Sport weiß sich zu präsentieren.

 

Range Rover Sport P550e


Preis: Ab € 143.284 brutto (Basismodell Range Rover Sport Hybrid P460e: € 102.486)

Bestellbar: Ab sofort (Konfigurator)

Leistung: 375 kW/510 PS

0-100 km/h: 5,4 sek.

Vmax: 242 km/h


Leergewicht: ab 2.735 kg

Kofferraum: 450-1.860 Liter

Länge/Breite o.S./Höhe: 4.946/2.043/1.820 mm

Verbrauch (WLTP): 0,9 l/100 km + 29,7 kWh

Reichweite (WLTP): 110 km im rein elektrischen Fahrbetrieb

Ladung: 7 kW AC (0-100%: 5h) | 50 kW DC (0-80%: 30 min)

Technische Daten: Hier Klicken


Ganz schnell: Ja, der neue Range Rover Sport Hybrid P550e kann selbstständig durch das Gelände fahren. Kein Scherz: Er verfügt als erstes Range Rover Modell über die Adaptive Offroad-Geschwindigkeitsregelung, die dieses fünf Meter, 2,7 Tonnen Auto präzise durch die Prärie manövriert. Ebenfalls an Bord ist eine 38,2 kWh Batterie, die für 121 Kilometer rein elektrische Reichweite gut ist. Weniger gut, zumindest für Normalverdiener: Der Preis. Erst ab 102.486 Euro gelingt der Einstieg in die britische Adelsliga (Basismodell P460e). Ab 143.284 Euro ist der stärkere P550e Antrieb erhältlich - dann aber bereits Autobiography-ausgestattet.


 


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