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Aktualisiert: 27. Aug.

Der neue Škoda Elroq (2025) im Test: Ist das der bessere Enyaq?


Der Škoda Elroq ist das erste Modell im neuen „Modern Solid“-Design und markiert den Einstieg der Marke in die kompakte Elektro-SUV-Klasse. Sein Lastenheft ist groß: Er will viel Platz, hohe Reichweite und moderne Technik bieten, gleichzeitig aber preiswert bleiben. Wir haben getestet, ob das gelingt.



Text: Patrick Aulehla | Fotos: Oliver Hirtenfelder



Dass sich Skoda für das erste elektrische Kompakt-SUV bis 2025 Zeit gelassen hat, war für viele überraschend, aber wir sehen dafür einen guten Grund: Gut Ding braucht Weile. Dass dieses Sprichwort noch immer stimmt, hat der Volkswagen-Konzern mit dem ID.3 und dem Golf 8 schmerzlich erfahren. Unausgereifte Technologie - sei es antriebs- oder softwareseitig - verärgert die Kunden. Das wieder zu kitten, kostet viel Zeit und viel Geld.


Undenkbar für Skoda, denn: Die tschechische Marke steht für alltagstaugliche, praktische und noch immer einigermaßen preiswerte Fahrzeuge - diesen Ruf hätte man mit einem halbgegarten Produkt aufs Spiel gesetzt. Mittlerweile aber stimmen die Rahmenbedingungen: die Elektroauto-Batterien wurden günstiger, die Software-Plattformen des Konzerns besser, und die Autofahrer haben sich mit dem elektrischen Antrieb angefreundet. Das merkt man auch bei den Verkaufszahlen: Im ersten Halbjahr 2025 wurden 31.534 Elektroautos zugelassen - rund 42 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zeit scheint dem Skoda Elroq also gewogen zu sein.


Es ist aber nicht nur die Zeit, die passt. Auch der Skoda Elroq selbst ist ein ziemlich großer Wurf. Das Fahrzeug wirkt ausgereift, clever designet und hochwertig verarbeitet. Die Modern Solid Designsprache wirkt frisch und modern, ohne allzu grimmig dreinzuschauen - das macht den Elroq sympathisch. Mit einem netten Nebeneffekt: Sein cW-Wert ist mit 0,26 sehr gut, das senkt den Energieverbrauch und erhöht im Umkehrschluss die Reichweite. Und: Mit einem Einstiegspreis von 35.490 Euro in Österreich zählt der Skoda Elroq zu den günstigeren Vertretern seines Fachs - obwohl er qualitativ am oberen Ende der Leiter steht.



Skoda Elroq 85 im Test | Elektrisches Kompakt SUV überzeugt mit hoher Reichweite und viel Platz | Foto vor einem Wohngebäude
Die optionalen Matrix-LED Scheinwerfer samt coolem Tagfahrlichtband sollen deutlich heller und präziser leuchten als bisher. Außerdem gefällt der Look - die Modern Solid Designsprache steht dem Elroq gut.

Reichweite und Laden: So schnell lädt der Skoda Elroq

Reichweite bietet der Elroq übrigens viel: In der von uns getesteten Variante Elroq 85 schafft der Tscheche 558 Kilometer ohne nachzuladen. An der Ladestation zieht unser Testfahrzeug bis zu 175 kW (das gilt für die Versionen 85 und RS), die Schnellladung auf 80 Prozent dauert an einer entsprechenden Ladestation weniger als 28 Minuten. Die leistungsschwächeren Versionen Elroq 50 und Elroq 60 müssen mit 135 kW Ladeleistung auskommen.


Für die Energierückgewinnung gibt es drei Rekuperationsstufen und einen Segelmodus, die sich mittels Paddels am Lenkrad einstellen lassen. Oder man übergibt an den automatischen Rekuperationsassistenten, wenn man das möchte - dieser rekuperiert abhängig von Verkehr, Topographie und vorausfahrenden Fahrzeugen.



Skoda Elroq 85 im Test | Elektrisches Kompakt SUV überzeugt mit hoher Reichweite und viel Platz | Foto vor einem Wohngebäude
Design mit Köpfchen: Der geringe cW-Wert - erreicht etwa durch den geschlossenen Kühlergrill und den verkleideten Unterboden - sorgt für hohe Reichweiten, auch bei höheren Geschwindigkeiten.

Fahrverhalten: Der Elroq fährt komfortabel, kann dank 545 Nm Drehmoment aber auch schnell

Der Elektromotor des Skoda Elroq 85 leistet 210 kW/286 PS und 545 Nm - insofern ist klar: Das Kompakt-SUV geht ab wie Schmidts Katze - der Sprint von 0 auf 100 km/h dauert gerade einmal 6,6 Sekunden. Der Heckantrieb verleiht dem Elroq zusätzliche Dynamik beim Kurvenfahren, wird dank klugem und rasch eingreifendem ESP aber niemals gefährlich. Wer lieber auf einen Allradantrieb setzt, bekommt diesen vorerst nur im 250 kW/340 PS und 679 Nm starken Elroq RS. Eine Allradversion des Elroq 85 wird noch nachgereicht.


In Sachen Fahrwerk und Lenkung schafft der Elroq ein gutes Gleichgewicht zwischen Komfort und Dynamik. Die Lenkung ist leichtgängig, bietet aber ausreichend Rückmeldung. Das Fahrwerk federt sanft, wirkt in Kurven aber wankstabil und dynamisch. Die Dosierbarkeit der Bremse ist beim Elroq wie bei fast allen Elektroautos aus dem VW-Konzern anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, was die Leistung derselben aber nicht schmälert: Für eine Vollbremsung aus 100 km/h benötigt der Elroq im ADAC-Test 34,3 Meter - das ist ordentlich!



Skoda Elroq 85 im Test | Elektrisches Kompakt SUV überzeugt mit hoher Reichweite und viel Platz | Foto vor einem Wohngebäude
Schaut halbwegs brav aus, kann aber auch böse: 545 Nm Drehmoment sind heftig - damit wird das Überholen zum Kinderspiel.

Infotainment: Das macht der Elroq besser als VW-Geschwister

Das Infotainmentsystem des Skoda Elroq bietet wenig Raum für Kritik. Die Menüstruktur ist logisch, die Anzeigen wirken nicht überladen, die Icons für die jeweiligen Einstellungen sind ausreichend groß. Die Einstellung der Temperatur gelingt über permanent eingeblendete Klimaregler auf dem 13-Zoll großen Touchscreen - zusätzlich hat Skoda unterhalb des Touchscreens eine haptische Klaviertasten-Leiste angebracht, mit denen die wichtigsten Fahrzeugfunktionen (darunter Assistenzsysteme, Parkkameras, Frontscheibenheizung und Klimaanlage) angewählt werden. Ein praktischer Pluspunkt gegenüber den Geschwistermodellen von VW.


Der 13-Zoll große Touchscreen samt kabellosem Android Auto und Apple CarPlay zählt übrigens zum Serienumfang der Basisversion Elroq 50, genauso wie das übersichtliche Virtual Cockpit mit 5,3 Zoll Bildschirmdiagonale.



Skoda Elroq 85 im Test | Aufnahme des Innenraums Infotainmentsystem
Einfach zu bedienen, übersichtlich und reaktionsschnell: Das serienmäßige 13-Zoll Infotainmentsystem spielt alle Stücke.

Abmessungen, Anhängelast und Kofferraumvolum: So viel Platz bietet der Skoda Elroq

Ein großer Kofferraum und viel Platz für die Passagiere gehört für einen Skoda zum guten Ton, und ja: Die Platzverhältnisse in der Elroq-Kabine sind gewaltig. Vorne wie hinten kommen auch sehr groß Gewachsene problemlos unter - der Elroq bietet mit 2,76 Metern immerhin genauso viel Radstand wie der größere Enyaq. Gut, aber nicht rekordverdächtig ist das Kofferraumvolumen: Mit 470 bis 1.580 Liter Fassungsvermögen liegt der Elroq im Mittelfeld seiner Klasse - hinter dem ähnlich großen Renault Scenic (545 bis 1.670 Liter), aber vor dem Ford Explorer (470 bis 1.417 Liter) und dem etwas kleineren KIA EV3 (460 bis 1.251 Liter).




Aufgeräumt und modern gestaltet: Der Innenraum des Skoda Elroq.



Wer einen Anhänger ziehen möchte, kann eine semielektrische Anhängerkupplung für überschaubare 691,20 Euro bestellen. An ihr können Anhängelasten von 1.000 Kilogramm gebremst und 750 Kilogramm ungebremst angeschlossen werden.


Versionen und Preise: Wer auf Reichweite verzichtet, fährt verhältnismäßig günstig

Dass Elektroauto fahren 2025 bereits einigermaßen preiswert geht, zeigt Skoda mit der Basisversion des Elroq. Wer nicht plant, oft auf große Reise zu gehen (oder dafür schlicht mehr Zeit einplanen kann), bekommt mit dem Skoda Elroq 50 ein toll ausgestattetes und durchaus dynamisches Elektro-SUV für 35.490 Euro. Davon abgezogen werden können derzeit (Stand Juli 2025) ein 130 Jahre Bonus von 2.400 Euro und - bei Finanzierung über die Porsche Bank - ein Porsche Bank Bonus von 4.500 Euro. Klar: Die Batterie ist mit 52 kWh Kapazität nicht die größte, die Reichweite mit bis zu 376 WLTP-Kilometern nicht die beste, aber für den Alltag mehr als ausreichend. Und: Der Elroq 50 glänzt wie erwähnt mit viel Serienausstattung - LED-Scheinwerfer, 13-Zoll Infotainment mit kabellosem Android Auto und Apple CarPlay, Rückfahrkamera, Climatronic, Regensensor und vieles mehr fahren standardmäßig mit.



Skoda Elroq 85 im Test | Aufnahme der Hecks
Preislich attraktiv: Ab 35.490 Euro geht's los. Die Basisvariante überzeugt mit viel Serienausstattung.

Für den Elroq 85 werden zumindest 45.490 Euro fällig, was wir angesichts der Reichweite (bis zu 571 WLTP-Kilometer), der Ladegeschwindigkeit (205 kW) und der Serienausstattung (zusätzlich zu Elroq 50: Travel-Assistent, schlüsselloser Zugang, abgedunkelte Scheiben, induktives Smartphone-Ladegerät etc.) durchaus fair finden. Mit der in unserem Testfahrzeug verbauten Zusatzausstattung (Lackierung Timiano-Grün, Innenraum Lodge, 20-Zoll Felgen, Maxx-Paket, Winter-Paket, Wärmepumpe etc.) werden 55.869,60 Euro fällig. Auch hier gilt: Die aktuellen Aktionen von 2.400 Euro und 4.500 Euro können von diesem Preis noch abgezogen werden.


Unser Fazit zum Skoda Elroq 85

Mit dem Elroq gelingt Škoda ein überzeugender Einstieg in die Klasse der kompakten Elektro-SUVs. Das Modell wirkt durchdacht, hochwertig verarbeitet und fährt sich souverän – komfortabel im Alltag, dynamisch bei Bedarf. Besonders positiv fallen das aufgeräumte Infotainment, die hohe Reichweite in der Topversion sowie das großzügige Platzangebot auf. Auch preislich positioniert sich der Elroq attraktiv, vor allem in der Basisvariante mit viel Serienausstattung.



Was wir gut finden: Das Gesamtpaket aus gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, einfacher Bedienung, großem Platzangebot und hoher Reichweite


Was wir nicht so gut finden: Dass es Allrad vorerst nur für den Elroq RS gibt. Abgesehen davon: wenig

 

Man kauft ihn, weil: man auf der sicheren Seite stehen möchte.



Skoda Elroq 85 (2025): Technische Daten, Österreich-Preis, Leistung, Gewicht, Verbrauch, Reichweite


Testwagenpreis Skoda Elroq 85: € 55.869,60

Einstiegspreis Skoda Elroq 50: € 35.490,00

Bestellbar: ab sofort (Konfigurator)

Maximale Leistung: 210 kW/286 PS

Drehmoment: 545 Nm

0-100 km/h: 6,6 Sekunden

Vmax: 180 km/h

Batteriekapazität netto: 77 kWh

Energieverbrauch (WLTP): 15,9 kWh/100 km

Reichweite konfigurationsspezifisch (WLTP): 549 km

Reichweite im Test: 480 km gemischt/350 km Autobahn

Ladung: 11 kW AC | 205 kW DC (10-80%: 28 min)


Leergewicht: 2.223 kg

Zulässiges Gesamtgewicht: 2.650 kg

Anhängelast gebremst/ungebremst: 1.000 kg/750 kg

Kofferraum: 470 - 1.580 Liter

Länge/Breite o.S./Höhe: 4.488/1.884/1.625 mm

Stützlast: 75 kg

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